Autogas trotz Benzin- oder Dieseldirekteinspritzer, 7.02.2015
In der Vergangenheit machten immer wieder Meldungen die Runde, nach denen es zu Schwierigkeiten bei der Umrüstung von Autogasanlagen bei Fahrzeugen mit Direkteinspritzung gekommen ist. Diese Kinderkrankheiten sorgten vorübergehend dafür, dass sich Benzin- oder Dieseldirekteinspritzer in Sachen Autogas mit einer Außenseiterrolle begnügen mussten. Seit etwa 2009 haben neue Technologien sowie die hohe Verbreitung von Direkteinspritzern aber dazu geführt, dass auch dieses Modellsegment der Fahrzeuge problemlos auf Autogas umgerüstet werden kann.
Bei den Direkteinspritzern wird zwischen dem Flüssigeinspritzer (ohne vorherige Verdampfung) und dem Spritbeimenger unterschieden. Dementsprechend werden im Handel unterschiedliche Autogasanlagen verschiedener Hersteller angeboten, deren große Auswahl mittlerweile die Umrüstung nahezu aller modernen Direkteinspritzer ermöglicht. Weit verbreitet sind beispielsweise Autogasanlagen der niederländischen Hersteller „Vialle" und „Prins" oder die italienische Variante von „BRC". Die modernen Autogasanlagen für Direkteinspritzer sind sowohl als vorgefertigte Universalanlagen wie auch zur individuellen Anpassung an das Fahrzeug erhältlich. Sofern also ein Einbau einer standardisierten Anlage nicht möglich ist, können mit anderen Anlagen auch einzelne Komponenten am Wagen (Software etc.) entsprechend modifiziert werden. Dadurch kann nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten nun auch jeder Direkteinspritzer in den Genuss der Autogastechnologie kommen.
Welche Anlage für welches Fahrzeug geeignet ist, kann den Spezifikationen der Anlagenhersteller entnommen oder in den Autogaswerkstätten erfragt werden. Ein Großteil der Autogasanlagen ist vom Hersteller bereits auf bestimmte, weitverbreitete Fahrzeughersteller und deren Modelle abgestimmt. So eignen sich die Autogasanlagen des Marktführers „Vialle" beispielsweise für nahezu alle Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns (Audi, Seat, VW, Skoda). Die Kosten für eine Umrüstung eines Benzin- oder Dieseldirekteinspritzers werden vor allem von der Art der Anlage und der Motorvariante des Wagens bestimmt. Sie liegen zwischen etwa 2.400,- € (Prins VSI-DI-Anlage im 4-Zylinder) und rund 4.800,- € (Vialle LPdi-Anlage im 8-Zylinder).